Wozu das Gehirn fähig ist

Nachwuchsforscher-Tagung NeuroDoWo erstmals am CITEC

Wie funktioniert das Nervensystem? Wie laufen Entscheidungen mental ab und wie hängen Geist und Gehirn zusammen? Mit solchen Fragen beschäftigen sich die Neurowissenschaften. Rund 50 Doktorandinnen und Doktoranden aus diesem interdisziplinären Forschungsfeld kommen vom 3. bis 5. August am Exzellenzcluster CITEC auf der Tagung „NeuroDoWo“ zusammen.

Doktorandinnen und Doktoranden von CITEC haben die NeuroDoWo in Bielefeld organisiert (vorne v.l.): Frauke Lauterbach, Valerie Lucks, Catharina Glowania, Shirley Mey, Chris J. Dallmann sowie (hinten v.l.) Gaetan Lepreux, Simon Jetzschke, Arne Gollin, Ming-Yang Dylan Cheng und Olivier Bertand. Foto: CITEC/Universität Bielefeld NeuroDoWo steht für „Neurobiology Doctoral Students Workshop“ (Tagung der Doktorandinnen und Doktoranden aus der Neurobiologie). Tatsächlich nehmen inzwischen nicht mehr nur Neurobiologen teil, sondern auch Promovierende, die sich in Informatik, Psychologie, Physik und Medizin mit Nervensystemen befassen. Seit 1990 richten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die NeuroDoWo an wechselnden Hochschulen in Deutschland aus, darunter die Humboldt-Universität Berlin (2014) und die Universität Köln (2015). In diesem Jahr ist die Neu-roDoWo erstmals am CITEC zu Gast.

In Kurzvorträgen und mit Forschungspostern tauschen sich die Doktorandinnen und Doktoranden über ihre Promotionsprojekte aus. Die Themen reichen von Botenstoffen in Fruchtfliegen bis hin zur Frage, wie sich die Aktivität der Sehrinde im Gehirn durch Aufmerksamkeit verändert.

In dem Workshop geht es sowohl um die „nassen“ Neurowissenschaften, in denen direkt Organismen – etwa Zellkulturen und Gehirnproben – direkt untersucht werden, als auch um die „trockenen“ Neurowissenschaften, in denen bereits ermittelte Daten analysiert werden. Auch Verhaltensforscher, die menschliche Gehirnaktivitäten in den Blick nehmen, stellen ihre Arbeit bei der NeuroDoWo vor.

Der Neurobiologe Professor Dr. Martin Egelhaaf eröffnet den Workshop am Mittwoch mit einem Vortrag. Egelhaaf leitet die Forschungsgruppe Neurobiologie der Universität Bielefeld, die auch zu CITEC gehört. Er forscht daran, wie das visuelle System von Insekten funktioniert und mit dem Verhalten verknüpft ist. Insgesamt beschäftigt sich ein Drittel der Forschungsgruppen am CITEC zu neurowissenschaftlichen Fragestellungen.
Am Donnerstag berichtet der Neurobiologe Dr. James Poulet über seine Forschung. Der Wissenschaftler vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin untersucht unter anderem, wie Nerven die Vorderpfoten von Mäusen steuern – den Tastsinn und die Bewegung.

Der Philosoph Professor Dr. Albert Newen von der Ruhr-Universität Bochum hält seinen Vortrag am Freitag. In seiner Forschung geht es unter anderem um soziale Signale und Ich-Bewusstsein.

Der Workshop wird von der CITEC-Graduiertenschule unterstützt. Die Graduiertenschule wurde 2008 als Teil des Exzellenzclusters gegründet. Sie ist die zentrale Anlaufstelle für die weiterführende wissenschaftliche Qualifikation im Feld der Kognitiven Interaktionstechnologie an der Universität Bielefeld.

Weitere Informationen im Internet:
Projektseite des Workshops: http://neurodowo.nwg-info.de

Kontakt:
Catharina Glowania, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)
Telefon: 0521 106-5702
E-Mail: catharina.glowania@uni-bielefeld.de