CITEC-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nehmen mit KI-Technologie brightFutures am Wettbewerb A.I. XPRIZE teil.
Haus kaufen oder lieber Wohnung mieten? Job wechseln oder im sicheren Hafen bleiben? Bei derartigen Fragen und Entscheidungen kann in Zukunft brightFutures helfen. Professor Dr. Philipp Cimiano und seine Forschungsgruppe Semantische Datenbanken des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) beteiligen sich an einem Projekt, das eine Entscheidungshilfe entwickeln möchte, die bei Alltagsfragen unterstützt. Das System soll dabei auf Techniken der künstlichen Intelligenz zurückgreifen. Anfang März hat sich CITEC mit seinen Partnern um den IBM Watson A.I. XPRIZE beworben, der mit 5 Millionen Dollar dotiert ist.
„In vielen Bereichen werden Entscheidungen oft aus Vorlieben bzw. persönlichen Präferenzen heraus gefällt und weniger aus rein analytisch und logisch nachvollziehbaren Gründen und Kriterien“, sagt Professor Dr. Philipp Cimiano, Leiter der Forschungsgruppe Semantische Datenbanken. „Die künstliche Intelligenz kann bei der Objektivierung von Entscheidungen helfen, da sie unvoreingenommen ist“. Die Auswirkungen von bestimmten Entscheidungen sind erst Jahre später zu bemerken. Die Methode, die das brightFutures-Team entwickeln möchte, soll mannigfaltige Datenquellen auswerten, um damit mögliche Zukunftsszenarien zu entwickeln auf deren Basis Entscheidungen getroffen werden können.
Basis von brightFutures ist die sogenannte Szenariotechnologie, die bereits seit längerem angewendet wird. Die Technologie ist allerdings sehr teuer und wird daher in erster Linie von großen Firmen oder Politikern eingesetzt. Das brightFutures-Team möchte die künstliche Intelligenz, die bei Entscheidungen hilft, der Allgemeinheit zugänglich machen.
Wichtig ist den Forschenden, dass der Mensch nicht bevormundet wird sondern mündig bleibt. Das System zeigt also nur Möglichkeiten auf und entwirft Szenarien. Die Entscheidungsfreiheit bleibt dabei bestehen. Durch die unterschiedlichen Szenarien können die Nutzerinnen und Nutzer viel mehr Faktoren berücksichtigen und sich so besser und nachhaltiger entscheiden.
„Besonders Menschen, die weitreichende Konsequenzen für ihr zukünftiges Leben berücksichtigen müssen und dabei eigentlich die berühmte Wahrsager-Kugel bräuchten, können durch brightFutures unterstützt werden“, stellt Cimiano fest, „wenn ich zum Beispiel einen Kredit für einen Hauskauf brauche, ist es praktisch Prognosen zu bekommen, wie der Finanzmarkt in 20 Jahren aussehen könnte und wie meine eigene Finanzlage sein wird. Auf diese Weise kann ich unnötige Risiken vermeiden.“
CITEC arbeitet bei brightFutures in einem Konsortium mit verschiedenen Partnern zusammen. Neben der Universität Bielefeld sind Semalytix, brightOne, das UKP Lab der Technischen Universität Darmstadt, das Steinbeis-Transferzentrum Digitale Textanalytik und die Scenario Management International AG am Projekt beteiligt.
Die Projekt-Idee haben die Partner Anfang März eingereicht und warten derzeitig auf die Entscheidung, ob es in die nächste Runde gehen wird. Mit dem Künstliche Intelligenz Preis A.I. XPRIZE will IBM Watson innovative Ideen fördern und dadurch die Entwicklung in der Mensch-Maschine-Kollaboration vorantreiben. Der Wettbewerb ist auf vier Jahre angelegt. Eine Fachjury wählt aus 156 Vorschlägen in mehreren Wettkämpfen drei Finalisten aus, die den Preis gewinnen können.
Kontakt
Professor Dr. Philipp Cimiano, Universität Bielefeld
Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie
Telefon: +49 521 106-12249
E-Mail: cimiano@techfak.uni-bielefeld.de
Weitere Informationen im Internet
Profilseite der Forschungsgruppe Semantische Datenbanken http://www.sc.cit-ec.uni-bielefeld.de/home/
Website von A.I. XPRIZE: http://ai.xprize.org/
Pressemeldung von BrightOne: http://www.brightone.de/ueber-uns/presse/news/article/mein-haus-meine-kinder-meine-rente-kuenstliche-intelligenz-hilft-in-schwierigen-lebensfragen/