Vom 27. bis 31. August veranstaltet der Bielefelder Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) seine jährliche internationale Sommerschule für Doktorandinnen und Doktoranden. Unter dem diesjährigen Titel „Verbal and Non-Verbal Interaction: From Experiments to Implementation“ werden sich Nachwuchswissenschaftler aus so vielfältigen Bereichen wie Kognitionswissenschaft, Linguistik, Psychologie, Neurobiologie, Sport, Informatik und Robotik zum übergreifenden Thema der Interaktion austauschen.
Die CITEC SummerSchool bietet den Teilnehmern neben kleinen Gruppenworkshops zu praktischen, experimentellen und theoretischen Themen eine Reihe von Plenarvorträgen international renommierter Referenten: Martha Alibali (University of Wisconsin - Madison, USA), Kerstin Dautenhahn (University of Hertfordshire, UK), Hiroshi Ishiguro (Osaka University, Japan), Katja Liebal (FU Berlin), Ivan Toni (Radboud University Nijmegen, Niederlande) und Herbert Clark (Stanford University, USA)
Die CITEC Summer School 2012 wird aus Perspektiven von experimenteller Psychologie, rechnergestützter Modellierung, Gesten-Studien, Tierkommunikation und Mensch-Maschine-Interaktionen die Fragen nach Mechanismen kommunikativen Verhaltens und dem Zustandekommen von Verständnis in der Interaktion bearbeiten. Schwerpunkte bilden dabei die Dekodierung von Gestik und Mimik, Dialog Koordination, die Steuerung gemeinsamer Aufmerksamkeit und asymmetrische Kommunikation. Zusammengefasst: Was macht natürliche Kommunikation so effizient, und wie lässt sich künstliche Kommunikation verbessern?
Die Vision der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am CITEC sind technische Systeme, die für den Menschen intuitiv und leicht bedienbar sind: Von Alltagsgeräten bis hin zu Robotern. Die zukünftige Technologie sollen sich auf den Menschen einstellen anstatt – wie bisher – den Menschen zu zwingen, sich auf die oft sperrige Bedienung der entsprechenden Gerätschaft einzustellen. Genauso, wie jeder Mensch sich in seiner Sprache und seinen Reaktionen automatisch seinem Gegenüber anpasst, damit dieser ihn versteht, sollen sich auch technologische Systeme auf ihren Interaktionspartner einstellen. Natürliche Interaktion mit dem Menschen sowie die Flexibilität der Technologie, ihre Fähigkeiten an wechselnde Randbedingungen anpassen zu können, sind hierfür die Grundvoraussetzungen. Dieses Ziel ist nur durch intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit realisierbar. Die Reihe der jährlich stattfindenden Sommerschulen zielt daher darauf ab, Diskussionen und den Austausch von Ideen unter Forschern aus einem breiten Spektrum von Disziplinen zu fördern.