Mit dem Roboter „ToBI“ geht ein Team der Universität Bielefeld vom 24. Juni bis 1. Juli in den internationalen Wettbewerb: Es tritt bei der Weltmeisterschaft für autonome Roboter an – dem RoboCup 2013 in Eindhoven in den Niederlanden. An dem Wettbewerb beteiligen sich mehr als 2500 Teilnehmer aus 40 Ländern. Zu dem Bielefelder Team gehören Studierende der Universität Bielefeld und Wissenschaftler des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Hochschule.
Das Bielefelder Team geht in der „@Home League“ in den Wettbewerb. In dieser Liga müssen sich Roboter in Wohnungen zurechtfinden, Menschen verstehen, mit ihnen sprechen und Service-Aufgaben erledigen. „Für die Szenarien in dieser Liga entwickeln die Teams neue Roboterfähigkeiten, die in Zukunft eine wichtige Rolle in möglichen Heimanwendungen spielen werden“, sagt Dr. Sven Wachsmuth, der das Bielefelder Team leitet. 22 Teams haben ihre Teilnahme in dieser „Haushaltsliga“ zugesagt.
Schon die erste Aufgabe des Wettbewerbs in der @Home League zeigt, welche Roboter solide programmiert wurden: Unter Beobachtung des Publikums fährt die Maschine in die Arena und muss das Anmeldeformular für den Wettbewerb an einer Rezeption abgeben.Ein weitere Aufgabe folgt im Szenario „Follow me“. Dem Roboter wird eine Person vorgestellt, der er durch das Publikum hindurch folgen muss. Dafür ist eine stetige Wiedererkennung der Person erforderlich, die auch im Szenario „Cocktail-Party“ zentral ist. In dem Szenario muss der Roboter Bestellungen von Gästen aufnehmen und ihnen die gewünschten Getränke bringen. Dafür muss er die Gesichter der Gäste wiedererkennen können, um den richtigen Cocktail zu servieren. In einem Notfall-Szenario soll der Roboter die Quelle eines Wohnungsbrandes orten und Personen aus der Wohnung hinausbegleiten. Im „Clean Up“-Szenario hat der Roboter die Aufgabe, einen Raum aufzuräumen, in dem verschiedene Gegenstände verteilt sind.
Außer in der @Home League präsentieren Roboter ihre Fähigkeiten in sechs weiteren Ligen. Zu sehen gibt es unter anderem Fußball spielende Roboter, Such- und Rettungsroboter sowie Roboter, die eine Logistikaufgabe lösen müssen.
Seit 2009 nimmt das Team aus Bielefeld jedes Jahr an den Roboterweltmeisterschaften teil. Es tritt mit einem Roboter an, der nach dem Team of Bielefeld (ToBI) benannt ist, und der für jeden neuen Wettbewerb überarbeitet und mit neuen Funktionen ausgestattet wird. Die Plattform ist mit einem Greifarm ausgestattet, bewegt sich auf Rädern und erkundet mit Tiefensensoren und einer Kamera seine Umgebung. Auch an dem lokalen Wettbewerb „RoboCup German Open“ beteiligt sich das Bielefelder Team seit 2009. Im April 2013 belegte es Platz fünf bei dem Wettbewerb in Magdeburg.
Die Mannschaft aus Bielefeld besteht in diesem Jahr aus acht Studierenden des Bachelorstudiengangs Kognitive Informatik und des Masterstudiengangs Intelligente Systeme der Technischen Fakultät und drei Wissenschaftlern des CITEC. ToBI und sein gleichnamiges Team steigerten sich im Lauf der Jahre. 2010 belegte das Team noch den siebten Platz in der „@Home League“, 2011 folgte der fünfte Platz, und 2012 holten sie den dritten Platz.
Der RoboCup wurde erstmals 1997 in Nagoya (Japan) ausgetragen. Danach fand er unter anderem in Bremen (Deutschland), Instanbul (Türkei), Atlanta (USA) und Graz (Österreich) statt.
Das Team der Universität Bielefeld berichtet tagesaktuell auf seinem Blog vom Wettbewerb in Eindhoven: https://www.cit-ec.de/category/blog_tags/teamtobi. Mit einem „Homecoming-Event“ feiert das Team, wie schon in den Vorjahren, seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft. Bei der Feier Anfang Oktober präsentiert ToBI seine neuen Fähigkeiten.