Roboter "James" serviert jedem einen Drink, der den Wunsch danach über seine Körpersprache signalisiert - ganz wie ein menschlicher Barkeeper, sagen die CITEC-Wissenschaftler Professor Dr. Jan de Ruiter und Dr. Sebastian Loth. Sie präsentieren ihre Forschung am heutigen Donnerstag (30.01.2014) um 18.30 Uhr in der Wissenschaftssendung nano auf 3sat.
„James spricht jetzt nur noch Besucher an, die durch ihre Position und Körperhaltung eindeutig zu erkennen geben, dass sie bestellen wollen", sagt der Psychologe Dr. Sebastian Loth. Erst dann fragt James in gehobenem Englisch: "How can I help you?" Drängler haben bei ihm keine Chance. James geht fair vor, indem er speichert, wer zuerst sein Bestellinteresse bekundet und wer später dazu kommt.
Deswegen erlernt der Roboter, auch Körpersprache zu deuten. Für die Maschine muss klar definiert werden, welche Signale eine Bestellung einleiten und welche nicht. Sonst kann es passieren, dass sie auf Signale reagiert, die eine andere Bedeutung haben, und so Personen irritiert.
Laut einer Studie der Bielefelder Wissenschaftler schauen Kunden nur in weniger als sieben Prozent der Fälle in ihre Geldbörse, um ihre Bestellbereitschaft zu zeigen. Weniger als vier Prozent der Kunden winken dem Barkeeper zu, wenn sie bestellen wollen. Die Kunden stellen sich in mehr als 90 Prozent aller Fälle an die Theke und drehen sich möglichst frontal in Richtung der Bar. Die Forscher ermittelten in Kneipen und Diskotheken in Bielefeld, Herford und im schottischen Edinburgh, dass genau dieses Verhalten von Besuchern vermieden wird, die nicht bestellen wollen: Unbewusst halten sie einen kleinen Abstand zur Theke und wenden sich von ihr ab.
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